Freitag, 31. August 2012


                                      Ein Stern  weniger

Vor  wenigen Tagen hat Afrika einen Stern verloren. Der äthiopische Premier  Minister Meles Zenawi ist unerwartet mit 57 Jahren  im Krankenhaus in Belgien gestorben. Was bedeutet das für Äthiopien und auch natürlich für Eritrea? Ist das ein großer Verlust oder eine Erleichterung?

Für die äthiopische Opposition, die in Äthiopien eine kommunistische Regierung  haben wollen und bis heute immer noch nicht an Eritreas Unabhängigkeit  glauben  war  der Tod kein  Verlust.  Sie hofften, dass  sie gleich morgen nach dem Tod des Premier Ministers sofort den Staat regieren. Aber die Realität ist anders. Die Menschen in Äthiopien wollen Demokratie und Veränderung. Äthiopien hat es mit dem Premier Minister ein Schritt nach vorne geschafft. Er hat viel erreicht.  Für mich war sehr interessant zu wissen, was für eine Reaktion   der Tod  für die Menschen in Äthiopien bringt? Als das Staatsfernsehen über den Tod   berichtete, waren viele Menschen weinend auf der Straße zu sehen. Eine Frau schrie „ Äthiopien hat einen Stern verloren“ eine andere sagte „ Was machen wir jetzt?“

Viele dachten, dass  in Äthiopien bald Bürgerkrieg herrscht. Das ist selbstverständlich in Afrika. Wenn ein Staatschef stirbt, freuen viele Menschen in Afrika und gehen tanzen. Die Menschen hoffen auf eine bessere Veränderung. Aber das war nicht der Fall in Äthiopien letzte Woche. Als die Leiche aus Belgien nach Adiss Ababa kam, waren hunderttausende Äthiopier mit Kerzen zum Flughafen gegangen. Die ganze Nation trauert um ihn. Seine Frau sagte weinend „ Hier ist unser zu Hause, aber der Stern ist nicht mehr da. Gott, warum hast du mich so bestraft?“ das sind Herz brechende Sätze.

Ich war vor 2 Monaten in Äthiopien und habe viele schöne Sachen beobachtet, zum Beispiel  junge Menschen haben Bildungsmöglichkeiten, jeder bewegt sich frei, es gibt demokratische Wahlen und frei Presse ( obwohl  das nicht 100 prozentig und sehr perfekt ist, es ist eine gute Anfang  für ein  Land wie Äthiopien). Das kann man überhaupt nicht mit der aktuellen Situation  in Eritrea vergleichen. Aber der Eritreische Diktator glaubt, dass Eritrea besser  und auf dem guten Weg ist. Mir fällt es aber sehr schwer zu verstehen, warum der Diktator in Eritrea nicht  über den Tod des Premier Ministers sprechen wollte. Er hatte doch seit mehr als 12 Jahren mit ihm unendlichen Streit? Warum berichtet das Eritreische Staatsfernsehen nicht darüber? Ist das unwichtig? Haben die Menschen in Eritrea kein Informationsrecht?

Der Premier Minister wurde am Sonntag in Addis Ababa  beerdigt. Äthiopien organisierte  eine historische Beerdigung.  Das Parlament hat schon einen neuen Premier Minister gewählt. Äthiopien ist stabil, wie viele gedacht haben, gibt ist keinen Bürgerkrieg und alles läuft ganz normal wie früher. Das ist eine gute Entwicklung für Afrika. Ich wünsche Äthiopien einen guten demokratischen Weg und ich hoffe, dass die Amtszeit unseres Diktators bald dem Ende zu geht und Eritrea dem äthiopischen Weg folgt. Äthiopien  hat einen  Stern verloren, Eritrea leidet immer noch unter einem  unmenschlichen Diktator. „ Wer gut ist, stirbt schneller!!"
 

Zekarias Kebraeb

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