Ein Stern weniger
Vor wenigen Tagen hat
Afrika einen Stern verloren. Der äthiopische Premier Minister Meles Zenawi ist unerwartet mit 57
Jahren im Krankenhaus in Belgien
gestorben. Was bedeutet das für Äthiopien und auch natürlich für Eritrea? Ist
das ein großer Verlust oder eine Erleichterung?
Für die äthiopische Opposition, die in Äthiopien eine kommunistische
Regierung haben wollen und bis heute immer noch nicht an Eritreas Unabhängigkeit
glauben war der
Tod kein Verlust. Sie hofften, dass sie gleich morgen nach dem Tod des Premier
Ministers sofort den Staat regieren. Aber die Realität ist anders. Die Menschen
in Äthiopien wollen Demokratie und Veränderung. Äthiopien hat es mit dem
Premier Minister ein Schritt nach vorne geschafft. Er hat viel erreicht. Für mich war sehr interessant zu wissen, was
für eine Reaktion der Tod für die Menschen in Äthiopien bringt? Als das
Staatsfernsehen über den Tod berichtete, waren viele Menschen weinend auf
der Straße zu sehen. Eine Frau schrie „ Äthiopien hat einen Stern verloren“
eine andere sagte „ Was machen wir jetzt?“
Viele dachten, dass in Äthiopien bald Bürgerkrieg herrscht. Das
ist selbstverständlich in Afrika. Wenn ein Staatschef stirbt, freuen viele
Menschen in Afrika und gehen tanzen. Die Menschen hoffen auf eine bessere
Veränderung. Aber das war nicht der Fall in Äthiopien letzte Woche. Als die Leiche
aus Belgien nach Adiss Ababa kam, waren hunderttausende Äthiopier mit Kerzen
zum Flughafen gegangen. Die ganze Nation trauert um ihn. Seine Frau sagte
weinend „ Hier ist unser zu Hause, aber der Stern ist nicht mehr da. Gott,
warum hast du mich so bestraft?“ das sind Herz brechende Sätze.
Ich war vor 2 Monaten in Äthiopien und habe viele schöne
Sachen beobachtet, zum Beispiel junge
Menschen haben Bildungsmöglichkeiten, jeder bewegt sich frei, es gibt
demokratische Wahlen und frei Presse ( obwohl das nicht 100 prozentig und sehr perfekt ist,
es ist eine gute Anfang für ein Land wie Äthiopien). Das kann man überhaupt
nicht mit der aktuellen Situation in
Eritrea vergleichen. Aber der Eritreische Diktator glaubt, dass Eritrea besser und auf dem guten Weg ist. Mir fällt es aber
sehr schwer zu verstehen, warum der Diktator in Eritrea nicht über den Tod des Premier Ministers sprechen
wollte. Er hatte doch seit mehr als 12 Jahren mit ihm unendlichen Streit? Warum
berichtet das Eritreische Staatsfernsehen nicht darüber? Ist das unwichtig? Haben
die Menschen in Eritrea kein Informationsrecht?
Der Premier Minister wurde am Sonntag in Addis Ababa beerdigt. Äthiopien organisierte eine
historische Beerdigung. Das Parlament
hat schon einen neuen Premier Minister gewählt. Äthiopien ist stabil, wie viele
gedacht haben, gibt ist keinen Bürgerkrieg und alles läuft ganz normal wie früher.
Das ist eine gute Entwicklung für Afrika. Ich wünsche Äthiopien einen guten
demokratischen Weg und ich hoffe, dass die Amtszeit unseres Diktators bald dem
Ende zu geht und Eritrea dem äthiopischen Weg folgt. Äthiopien hat einen Stern verloren, Eritrea leidet immer noch
unter einem unmenschlichen Diktator. „
Wer gut ist, stirbt schneller!!"
Zekarias Kebraeb
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