Olympia oder Freiheit?
Was brauchen die Athleten? Hat Freiheit mehr Wert als
Sport? Warum glaubt Eritrea Militärdiktator Isayas Afewerki nicht, dass sein
Volk auf der Flucht ist? Ein Interview- Auszug des TV – Senders Al Jazeera mit
dem Präsidenten von Eritrea.
Al Jazeera: Kann jeder Eritreer das Land verlassen?
Isayas Afewerki: Haben Sie gestern die Show genossen?
Al Jazeera: Kann jeder das Land verlassen? Bitte noch einmal!
Isayas Afewerki: Jeder kann dieses Land jederzeit verlassen.
Al Jazeera: Aber laut UNO- Berichten
fliehen jedes Jahr 65.000 Eritreer in den Sudan.
Isayas Afewerki: Dies sind Ihre Lügen.
Al Jazeera: Sie meinen, die Eritreer flüchten nicht?
Isayas Afewerki: Genau.
Al Jazeera: Aber die eritreische Fußballnationalmannschaft ist in Kenia verschwunden. Und
andere eritreische Sportler haben in Schottland Asyl beantragt.
Isayas Afewerki: Das ist neu für mich. Davon habe ich nichts gehört. Und ist
mir egal ob ein Eritreer Asylantrag stellt oder in Europa und Amerika Arbeit
sucht.
Al Jazeera: Versprechen Sie Ihrem Volk Demokratie ?
Isayas Afewerki: Ich verspreche gar nichts, wir sind nicht wie Äthiopien,
Somalia, Nigeria….. wir sind die Besten und Nummer eins in Afrika!!
Er hat Recht wir sind
Nummer Eins. Eritrea produziert keine Güter, sondern exportiert Flüchtlinge,
Menschenrechtsverletzungen sind Alltag. Dies macht den Diktator sehr stolz,
weil er nur an seine Macht denkt und
nicht an Menschenwürde.
Das Interview hat er im
Jahr 2010 gegeben und wollte nicht glauben, dass sein Volk auf der Flucht ist.
Aber diese Woche haben auch vier
Eritreische Athleten in London Asyl beantragt. Eritrea gewann keine Medaillen,
aber die Athleten fanden in London ihre Freiheit. Das ist viel wichtiger als
Ruhm für ein Land, in dem man nicht frei ist.
Alle wollen das Land
verlassen, aber es gibt keine
Möglichkeiten. Die Athleten haben ihren goldenen
Möglichkeiten genutzt und bringen einen weiteren Beweise dafür, dass
die Menschen auf der Flucht sind.
Zekarias Kebraeb
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