Armut in Afrika
Was ist arm und was ist reich? Ist die Vorstellung von Arm
und Reich hier in Europe und in Afrika gleich? Warum gilt Afrika eigentlich als
armer Kontinent? Warum bietet Afrika ein so hässliches Bild? Und warum trägt es
den Spitznamen „ Der vergessene
Kontinent“?
Ich bin in Afrika geboren und aufgewachsen. Unser täglicher
Begleiter war Krieg und die Folge daraus Not. Dem Krieg macht ein Land arm.
Alles Geld fließt in Waffen. Sie kosten Milliarden. Und dieses Geld fehlt für
Bildung, für Soziale Sicherheitssystem, für Infrastrukturmaßnahmen, für alles,
was Menschen zum Leben benötigen.
Jeder kleine oder große Diktator denkt an Krieg, weil er
seine Macht absichern muss, weil er das Vertrauen der Menschen nicht hat. Der
Kampf ist unser täglicher Begleiter. Als Kind habe ich auf dem zur Schule oft
Bombenanschläge erlebt. Mein Bruder würde als Soldat schwer verzweifelt.
Arbeit, Bildung, Kariere, Zukunft- Worte ohne Inhalt in vielen Teilen Afrikas. Hunger und
Not sind die Regel. Das ist die Normalität in Afrika.
Dabei wissen wir: Afrika ist ein reiches Kontinent mit
unendlichen Bodenschätzen. Aber den Profit stecken sich die Diktatoren in die
Taschen- und an Diktatoren herrscht kein Mangel. Korruption ist die Regel,
Rechtmäßiges Handeln nach gesehen die Ausnahme.
Das ist die Krankheit Afrikas, reiche Potentaten und ihre Gefolgsleute
und ein Heer von Menschen, die kaum das Nötigste zum Überleben haben.
Als ich 2009 nach Äthiopien flog, sah ich Kinder im Alter von
fünf und sechs Jahren auf der Straße. Sie waren ohne Eltern dort, sie ernährten
sich von Müll, sie besuchten keine Schule. Was soll bloß aus ihnen werden?
Wenn wir Hoffnung nach Afrika bringen wollen, müssen wir
erst einmal die Diktatoren davon jagen, für Infrastruktur sorgen, d.h. Straßen,
Eisenbahnen und Flughäfen bauen. Unternehmen müssen gewinne Erwirbchaffen. Mit diesen gewinnen müssen Menschen
finanziert, ein Gesundheitssystem, eine soziale Absicherung geschaffen werden.
Transparenz und Kontrolle gegen die unerträgliche Korruption geschaffen werden.
Wir müssen an die Menschen dort denken. Haben sie nicht auch ein recht auf
Glück, auf Hoffnung, auf Zukunft? Ist es Gottes Wille, dass Millionen Menschen
keine Chance haben? Hat Gott Afrika vergessen, mein armes reiches Afrika?
Zekarias Kebraeb
Deutschlandstiftung Integration
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